Prix actuel 15.05.2024

Carl (Carl Vilhelm) Holsøe

Lot 359
Interieur mit Frau beim Teekochen, 1900
Oil on canvas

46.5 x 39 cm

Lot 359
Interieur mit Frau beim Teekochen, 1900
Oil on canvas
46,5 x 39,0 cm

Estimation:
€ 20.000 - 30.000
Enchère: -6 Jours

Ketterer Kunst GmbH & Co KG

Lieu: Munich
Enchère: 08.06.2024
Numéro d’enchère: 555
Nom d’enchère: 19th Century Art

Détails du Lot
Oil on canvas. Signed in the lower left. 46.5 x 39 cm.
- Along with Vilhelm Hammershøi, Holsøe is one of the most important Danish interior painters active at the turn of the century. - Masterful color harmony in white and gold: Holsøe's quiet rooms live off the nuanced observation of things. - His interior scenes can be found in the Statens Museum for Kunst, Copenhagen, the Swedish National Museum, Stockholm and the Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid.
Richard Green, London. Private collection London (acquired from the above). Private collection Southern Germany
Zusammen mit Vilhelm Hammershøi gilt Carl Holsøe als der bedeutendste Interieurmaler um die Jahrhundertwende, der diesem Genre nach der lang zurückliegenden Hochzeit in der niederländischen Malerei zu neuer Blüte verhilft. Seine feinst nuancierten Farbharmonien, hervorgerufen durch das sanft den Raum erfüllende, schwebende Licht, sind von einer Eleganz, die die unprätentiöse Schlichtheit des damaligen städtischen Bürgertums in Dänemark wiedergeben. Anders als bei Hammershøi dominiert bei ihm eine warme, hellere Palette. Große Aufmerksamkeit widmet er den edlen Materialien, die diese Innenräume gestalten und ihnen Wohnlichkeit verleihen: Helles Holz, edle, leichte Möbel im späten Empire-Stil, silberne und messingfarbene Gebrauchsgegenstände wie links der Kerzenständer und rechts der Samowar runden den Farbakkord ab. Feines Porzellan, glänzende Spiegelflächen und das zarte weiße Gewand der Dame verbinden sich zu einer ruhigen Harmonie, zu der das Bildsujet nur mehr den Anlass gibt. Ähnlich wie James McNeill Whistler, dessen Bilder lediglich nach ihren Farben benannt sind wie bspw. das berühmte "Arrangement in Grau und Schwarz (Porträt der Mutter des Künstlers)" von 1871, liefert Holsøe neben der detailliert-realistischen noch eine rein ästhetische Rezeptionsebene mit. Er richtet die Aufmerksamkeit auf die verfeinerte, raffinierte Wahrnehmung kleinster Nuancen, wie die unterschiedlichen weißen, gelblichen und braunen Farbtöne, die Reflexionen auf den metallischen Gegenständen, die leicht offen stehende Tür und die beiläufige elegante Handbewegung der Teezubereitung. Holsøe hatte 1882-1884 an der Königlich Dänischen Kunsakademie studiert und traf anschließend in der freien Kunstschule bei Peder Severin Krøyer auf Peter Ilsted sowie Vilhelm Hammershøi mit denen er sich auf die Interieurmalerei spezialisierte. Bereits sein Debut 1886 mit einem Interieur, noch nach niederländischem Vorbild, trifft auf große Zustimmung. Er vertritt die dänische Malerei mit großem Erfolg bei den Weltausstellungen in Paris 1889 und München 1891. Hammershøi verewigt den ihm so nahestehenden Malerkollegen in dem Porträt von fünf Künstlern 1901 (Thielska Gallerie) in seiner charakteristischen dunklen Palette, zu der die hellen und sonnigen Räume Holsøes ein umso heitereres Pendant bilden. [KT]
Lot Details
Oil on canvas. Signed in the lower left. 46.5 x 39 cm.
- Along with Vilhelm Hammershøi, Holsøe is one of the most important Danish interior painters active at the turn of the century. - Masterful color harmony in white and gold: Holsøe's quiet rooms live off the nuanced observation of things. - His interior scenes can be found in the Statens Museum for Kunst, Copenhagen, the Swedish National Museum, Stockholm and the Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid.
Richard Green, London. Private collection London (acquired from the above). Private collection Southern Germany
Zusammen mit Vilhelm Hammershøi gilt Carl Holsøe als der bedeutendste Interieurmaler um die Jahrhundertwende, der diesem Genre nach der lang zurückliegenden Hochzeit in der niederländischen Malerei zu neuer Blüte verhilft. Seine feinst nuancierten Farbharmonien, hervorgerufen durch das sanft den Raum erfüllende, schwebende Licht, sind von einer Eleganz, die die unprätentiöse Schlichtheit des damaligen städtischen Bürgertums in Dänemark wiedergeben. Anders als bei Hammershøi dominiert bei ihm eine warme, hellere Palette. Große Aufmerksamkeit widmet er den edlen Materialien, die diese Innenräume gestalten und ihnen Wohnlichkeit verleihen: Helles Holz, edle, leichte Möbel im späten Empire-Stil, silberne und messingfarbene Gebrauchsgegenstände wie links der Kerzenständer und rechts der Samowar runden den Farbakkord ab. Feines Porzellan, glänzende Spiegelflächen und das zarte weiße Gewand der Dame verbinden sich zu einer ruhigen Harmonie, zu der das Bildsujet nur mehr den Anlass gibt. Ähnlich wie James McNeill Whistler, dessen Bilder lediglich nach ihren Farben benannt sind wie bspw. das berühmte "Arrangement in Grau und Schwarz (Porträt der Mutter des Künstlers)" von 1871, liefert Holsøe neben der detailliert-realistischen noch eine rein ästhetische Rezeptionsebene mit. Er richtet die Aufmerksamkeit auf die verfeinerte, raffinierte Wahrnehmung kleinster Nuancen, wie die unterschiedlichen weißen, gelblichen und braunen Farbtöne, die Reflexionen auf den metallischen Gegenständen, die leicht offen stehende Tür und die beiläufige elegante Handbewegung der Teezubereitung. Holsøe hatte 1882-1884 an der Königlich Dänischen Kunsakademie studiert und traf anschließend in der freien Kunstschule bei Peder Severin Krøyer auf Peter Ilsted sowie Vilhelm Hammershøi mit denen er sich auf die Interieurmalerei spezialisierte. Bereits sein Debut 1886 mit einem Interieur, noch nach niederländischem Vorbild, trifft auf große Zustimmung. Er vertritt die dänische Malerei mit großem Erfolg bei den Weltausstellungen in Paris 1889 und München 1891. Hammershøi verewigt den ihm so nahestehenden Malerkollegen in dem Porträt von fünf Künstlern 1901 (Thielska Gallerie) in seiner charakteristischen dunklen Palette, zu der die hellen und sonnigen Räume Holsøes ein umso heitereres Pendant bilden. [KT]
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